Am 25. Juli 2020 fand in Berlin die QueerGrüne CSD-Tour statt. Organisiert wurde sie von der LAG QueerGrün Berlin und der Grünen Jugend Berlin. Unter Einhaltung der Hygienevorschriften führte die Tour u.A. vom Bundesinnenministerium, zur Botschaft von Ungarn, über das Regenbogenbüro von Sebastian Walter bis zum DykeMarch Berlin, der am gleichen Tag stattfand.

Hier gibt es alle Infos zum Event: https://www.facebook.com/events/718041348982520/

Levi, ehrenamtliches Mitglied von Lambda Bund, hat während der QueerGrünen Tour eine Rede gehalten. Es ging um die Situation und Bedarfe von queeren Jugendlichen während der Corona-Pandemie – und auch um Lambda. Hier könnt ihr den ganzen Text lesen:

Ich möchte diesen Moment nutzen, um auf die Bedarfe von queeren Jugendlichen während der Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten hinzuweisen.

Queere Jugendliche sind besonders schutzbedürftig – nicht alle haben das Privileg, von ihrer Herkunftsfamilie akzeptiert zu werden für ihre sexuelle Orientierung oder ihre Geschlechtsidentität. Viele sind von verbaler, psychischer und physischer Gewalt bedroht – unabhängig davon, ob sie geoutet sind bei ihren Herkunftsfamilien oder nicht.

Geschlossene Schulen und Universitäten zwingen queere Jugendliche, mehr Zeit zu Hause zu verbringen. Vor allem für queere Jugendliche und Jugendliche allgemein, deren Herkunftsfamilien nur über unzureichenden Wohnraum verfügen oder keine finanziellen Ressourcen haben, um ihren Kindern das nötige Equipment zur Verfügung zu stellen, um an digitalen Lern-und Lehrangeboten teilzunehmen, erschwert die Lebenssituation von queeren Jugendlichen noch zusätzlich.

Queere Jugendhäuser und Treffs sind wichtige Begegnungsorte für LSBTIQ-Jugendliche, in denen sie abschalten und sich mit ihrer Wahlfamilie verbinden können. Queere Jugendbegegnungsstätten sind Orte des gegenseitigen Empowerments und häufig integraler Bestandteil des Lebens queerer Jugendlicher und junger Menschen. Digitale Angebote können dies nur marginal auffangen und bieten keinen Ersatz für einen direkten Austausch.

Psycho-soziale Beratungen für queere Jugendliche, die Unterstützung bieten würden, damit Jugendliche ihre Sorgen bewältigen können, können momentan immer noch nur eingeschränkt ihrer Tätigkeit nachkommen. Langsam werden zwar die Kontaktverbote aufgehoben und queere Jugendgruppenangebote können wieder im physischen Kontakt umgesetzt werden. Doch die Folgen der schwierigen und teilweise traumatischen Erfahrungen während dieser Zeit in der queere Jugendliche in homo-, lesben-, bi-, trans-, inter und queerfeindlichen Umgebungen eingesperrt waren, sind leider bisher nur schwer bis gar nicht abzuschätzen.

Levi während der Rede …
© Jana Brix
… und bei der QueerGruenen Tour.
© Jana Brix

Noch kurz zu unserem Verein: Lambda Bund ist ein bundesweiter Verein für queere Jugendliche und queere Jugendarbeit. Bei Lambda Bund setzen sich junge LSBTIQ für eine Verbesserung ihrer Lebenssituation ein. Für mehr Freiräume, mehr Möglichkeiten, mehr gesellschaftliche Teilhabe. Mehr Vernetzung und Austausch. Und weniger Diskriminierung, weniger Angst, weniger schiefe Blicke.

Lambda Bund arbeitet auf verschiedenen Ebenen: Wir bieten in unserem Projekt In&Out bundesweite Beratung für junge LSBTIQ an, wenn sie sich in schweren Lebenslagen befinden. Durch Jugendbegegnungen und Workshops erleichtern wir jungen Queers das Kennenlernen und den Austausch untereinander.

Außerdem setzt sich Lambda Bund auf Bundes- und Länderebene politisch für die Interessen für queere Jugendliche ein. Wer sich für die Arbeit für Lambda Bund interessiert kann uns auf unserer Internetseite lambda-online.de besuchen. Wir sind auch auf facebook über Jugendnetzwerk Lambda e.V. zu finden und auf Instagram unter lambda.bund.

Danke euch fürs Zuhören und ich gebe die Bühne frei für die nächste Redner*in.“