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Netzwerktreffen „Historisch-politische Bildungsarbeit mit jungen Queers zum Nationalsozialismus“
29. Oktober, 14:00 - 17:00
Free[Einladung & Programm
Wir laden euch herzlich zu unserem ersten Netzwerktreffen „Historisch-politische Bildungsarbeit mit jungen Queers zum Nationalsozialismus“ ein.
Wann? Am 29. Oktober zwischen 14-17 Uhr, online via BigBlueButton.
Das Netzwerktreffen wird moderiert von Lena Ehmer und es begrüßen euch Kim Trau und Katrin Ottensmann vom Jugendnetzwerk Lambda.
Das Programm
- Begrüßung
- Kurzvorstellung Jugendnetzwerk Lambda
- Inputs
- Das Anne Frank Zentrum: Peer Education
- Projekt- und Teamvorstellung: un-gehört, un-erzählt und un-gesehen
- Projekt- und Methodenvorstellung: Queer Identities in Different Times
- Biografievorstellung: Adele Hass – inter* im NS
- re<<member. Jugendliche erinnern an NS-Verbrechen in Brandenburg
- Die Arbeit der Initiative für einen Gedenkort KZ Uckermark
- [Austausch in Breakout Sessions]
- Verabschiedung
Vorstellung der Beiträge und der Beitragenden
1. Das Anne Frank Zentrum: Peer Education
Das Anne Frank Zentrum erinnert mit Ausstellungen und Bildungsangeboten an Anne Frank und ihr Tagebuch. Es schafft Möglichkeiten, in denen sich Kinder und Jugendliche mit der NS-Geschichte auseinandersetzen und diese mit ihrer heutigen Lebenswelt verbinden, um sich für Gleichberechtigung und Demokratie zu engagieren. Im Input wird der Ansatz und eine Methode der Peer Education exemplarisch vorgestellt. In den Seminaren für Peer Guides bringen die Jugendlichen ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten ein und lernen anhand ihrer eigenen Fragen und in ihrer Sprache auf Augenhöhe.
Katinka Meyer arbeitet als Bildungsreferentin im Bereich der Wanderausstellungen. Sie hat zu einem erinnerungskulturellen Thema promoviert und ist nun im Feld der Antisemitismuskritischen Bildung aktiv. Sie ist weiß positioniert und nicht von Antisemitismus betroffen. Ihr Anliegen ist es aber, sich solidarisch mit Betroffenen gegen Diskriminierung stark zu machen.
2. Projekt- und Teamvorstellung: un-gehört, un-erzählt und un-gesehen
Im Rahmen des Projekts „un-gehört, un-erzählt und un-gesehen“ entwickeln Joscha und Lena vom Kollektiv stuhlkreis_revolte für das Jugendnetzwerk Lambda ein Bildungskonzept für die historisch-politische Bildung mit jungen Queers zum Nationalsozialismus. Beim Netzwerktreffen stellen wir uns und die Projektidee vor.
Joscha (Pronomen they/them), afab trans* Butch, weiß, nicht-be_hindert, geboren 1988 in Ostdeutschland. Studierte*r Geschichtswissenschaftler*in und leidenschaftlich gern in historischen und queeren Themen vergraben.
Lena (Pronomen sie/ihr), cis weiblich, bisexuell, weiß, nicht-be_hindert, geboren 1993 in Ostdeutschland. Hat studiert und macht seit 2011 Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen.Beide sind seit vielen Jahren Freiberufler*innen und Teil des Bildungs- und Moderationskollektivs stuhlkreis_revolte.
Gemeinsam arbeiten wir für Projekte, Vereine, NGOs, Stiftungen sowie öffentlich geförderte Einrichtungen und begleiten Gruppen- und Bildungsprozesse mit machtkritischer Perspektive und emanzipatorischen Ansätzen.
3. Projekt- und Methodenvorstellung: Queer Identities in Different Times
Im von der Stiftung EVZ geförderten Dachprojekt „Queer Identities in Different Times“ entwickeln Educat e. V. (Bildungskollektiv), Kai* Brust (freiberuflich Queer-Historiker*in) und uni-code (Programmierkollektiv) verschiedene digitale Bildungsprojekte. Nutzer*innen können darin auf unterschiedliche Weisen etwas über die Leben von trans und anderen, unter der NS-Herrschaft als geschlechtlich nonkonform wahrgenommenen Personen, lernen. Viele Projektkomponenten, vor allem des Point-and-Click-Games und der Stadtführung durch Berlin, wurden teilweise in Workshops durch queere Jugendliche selbst konzipiert. Die Jugendlichen lernten dabei Biografien und zeitgenössische Kontexte kennen und setzten sich intensiv mit rechtlichen, medizinischen, gesellschaftlichen und alltäglichen Aspekten der Leben von Betroffenen auseinander.
Kai* und Luise stellen Teilbereiche des Projekts und Methoden vor.
Luise Kracht (sie/ihr) – Educat Kollektivmitglied, Bildungsarbeiterin, Projektmanagerin von „Queer Identities in Different Times“.
Kai* Brust (kein Pronomen) – freiberuflich Historiker*in und politische*r Bildner*in. Kai hat für das Projekt die Online-Ausstellung „Spektrum des Un_rechts“ kuratiert und den Stadtrundgangs sowie das Point-And-Click-Game inhaltliche konzipiert und dazu beraten.
4. Biografievorstellung: Adele Hass – inter* im NA
„Ich möchte so gerne mein Leben in die Welt schreien, und veröffentlichen aber dazu gehört Geld, und das fehlt bei mir, es ist doch bestimmt einmalig und interessant, garnicht zu glauben, es klingt wie ein Märchen, überhaupt das ich das ausgehalten habe, und noch lebe ein Wunder.“ schreibt Adele Haas am 28.03.1961. Als inter* Person war sie im Nationalsozialismus massiver Gewalt ausgesetzt – jahrelang interniert, verhaftet, isoliert, gequält. Als erste Person konnte Jako Wende ihren Vollständigen Lebensweg nachzeichnen unter anderen durch Kontakt mit noch lebenden Verwandten.
Jako Wende ist eine nicht binäre trans* Person, endo, weiß und beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Verfolgung von trans*, inter* und/oder gender nonconformen Personen im Nationalsozialismus aus einer Queerfeministischen Aktivistischen Perspektive. Dabei sucht Jako gelegentlich Verwandte auf und versucht aktuell das Leben von Adele Haas bekannter zu machen.
5. re<<member. Jugendliche erinnern an NS-Verbrechen in Brandenburg
Im Projekt re<<member organisieren sich Jugendliche in einem brandenburgweiten Netzwerk zur Aufarbeitung und Erinnerung an NS-Verbrechen und befähigt sie zur Spurensuche vor Ort. Begleitet werden sie vom Team der Fachstelle „Zeitwerk“ für historisch-politische Bildung des Landesjugendring Brandenburg e.V. Die Projektreferent*innen Milena Seidl, Jannik Rösner und Maria Gleu geben euch einen Einblick in das Projekt.
6. Die Arbeit der Initiative für einen Gedenkort KZ Uckermark
In verschiedenen Städten arbeiteten wir – Frauen*Lesben*Trans*Inter*- zum Gedenkort Jugend KZ Uckermark und antifaschistischer und feministischer Gedenkpolitik. Unsere Initiative entstand aus dem ersten selbstorganisierten FrauenLesben Baucamps 1997 auf dem Gelände des ehemaligen Lagers. Dessen Geschichte erforschen wir als Initiative für einen Gedenkort KZ Uckermark und suchen und erhalten Kontakt zu Überlebenden und ihren Nachkommen. Ein erklärtes Ziel des Netzwerkes ist es, das ehemalige Jugendkonzentrationslager und den späteren Vernichtungsort bekannt zu machen, einen würdigen Gedenkort zu schaffen, eine antifaschistische Erinnerungskultur zu stärken und staatliche Erinnerungspraktiken kritisch zu hinterfragen.
Vorstellung Projektteam und Moderation
Lena Ehmer (29), identifiziert sich mit den Pronomen sie/ihr, ist cis, weiß, bi, able-bodied und Tochter einer Krankenschwester. Sie studiert derzeit im achten Semester Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt der Antidiskriminierungsarbeit, ist als Bildungsreferentin für den deutschen Pfadfinder*innenverband e.V. tätig und hatte zu Beginn ihrer akademischen Bildungslaufbahn die Möglichkeit ein Schauspiel-Studium zu absolvieren.
Kim Trau (38) ist seit 2021 Bundesgeschäftsführerin des Jugendnetzwerk Lambda e. V. (Bundesverband). Kim ist trans*-weiblich, queer, weiß und nutzt die Pronomen sie/ihr.
Katrin Ottensmann (41) ist Bildungs- und Ehrenamtsreferentin sowie Projektmitarbeiterin beim Jugendnetzwerk Lambda und in dieser Funktion mit der Umsetzung des Projekts „un-gehört- und-erzählt und un-gesehen“ betraut. Katrin ist weiß, cis, bi, able-bodied, kommt aus einer westdeutschen Kleinstadt und benutzt die Pronomen sie/ihr.