Awareness-Konzept für die Empowerment Gruppentreffen

  • To be aware heißt: Aufmerksam sein bzw. Bewusstsein haben und für Probleme sensibel sein
  • Warum aware sein? → Es geht darum, sich gegenseitig zu unterstützen und einen Raum zu schaffen, in dem sich Alle wohlfühlen können
  • Wir wollen einen „Safer Space“* kreieren, in dem sich die Menschen sicher(er) fühlen

To be aware sein während der Treffen heißt:

  • Ich achte auf diskriminierendes und grenzüberschreitendes Verhalten von mir selbst und anderen
  • Ich achte auf den Raum, den ich in Gesprächen einnehme
  • Ich benutze die gewünschten Namen und Pronomen meiner Mitmenschen
  • Ich achte auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen
  • Ich sage Bescheid bevor ich etwas potentiell Triggerndes* teile, damit sich Mitmenschen ggf. davor schützen können (z.B. Ton ausschalten)
  • Ich behandle von anderen Erzähltes vertraulich

To be aware sein während einer Fach- oder Peerberatung heißt:

  • Wenn euch Dinge beschäftigen, die ihr lieber mit einer Person allein besprechen möchtet, könnt ihr euch an unsere Fach- und Peerberatung wenden.
  • Unsere Berater*innen sind selbst queer und viele haben Erfahrung und Sensibilität für weitere Themen.
  • Die Peerberater*innen sind keine ausgebildeten Psychotherapeut*innen oder Rechtsberater*innen.
  • Die Fachberater*innen sind ausgebildete Berater*innen und bei schwierigen Themen und (sexualisierter) Gewalterfahrung da. Sie können euch jedoch nicht bei allen Anliegen dauerhaft und rund um die Uhr helfen. Außerdem findet das Angebot nur digital statt.
  • Falls ihr akute Hilfe bei psychischen Problemen benötigt, bitten wir euch daher, euch entsprechende professionelle Hilfe an eurem Wohnort zu suchen. Dabei können wir euch unterstützen.
  • Wir bemühen uns, die Beratung als safer space zu gestalten. Das bedeutet: 
  • Selbstgewählte Namen und Pronomen werden respektiert. Ihr müsst euch nicht unter eurem rechtlichen Namen anmelden. Sagt uns gerne, wie ihr von uns angesprochen werden möchtet und auch, wenn sich dies im Verlauf der Beratung ändert.
  • Wenn es Themen gibt, die ihr gerne mit einer Person besprechen möchtet, die ähnliche Erfahrungen hat oder euch wichtig ist, dass eure Berater*in einen bestimmten Hintergrund hat (z.B. BI_PoC, trans*, neurodivergent, muslimisch…), teilt uns das gerne mit, damit wir eine*n geeignete*n Berater*in für euch finden können.
  • alles was ihr mit uns im Rahmen der Beratung besprecht bleibt vertraulich. Da wir jedoch in unterschiedlichen Themengebieten unterschiedliche Expertisen haben besprechen wir uns ggf. untereinander im Team.
  • Wir achten darauf, Diskriminierung zu vermeiden, dennoch befinden wir uns in einem ständigen Lernprozess und sind uns bewusst, dass auch wir uns bewusst oder unbewusst diskriminierend verhalten können. Wenn dies der Fall ist, könnt ihr euch an das Hauptamtliche Team des Queersupports unter peersupport@lambda-online.de wenden
  • Wir möchten auf eure Bedürfnisse achten. Hierbei hilft es uns, wenn ihr uns mitteilt, was ihr braucht oder welche Dinge für euch schwierig sind bzw. Barrieren darstellen, damit wir gemeinsam eine Lösung finden können.

Trigger:

Ein Trigger ist ein Auslöser für ein erlebtes Trauma. Auslöser können ganz verschiedene Dinge sein: Gerüche, Geräusche, Bilder oder auch gesagtes. Das ansprechen eines sensiblen (gewaltvollen) Themas kann bewusst oder unbewusst Erinnerungen an ein erlebtes Trauma auslösen.

Safer space:

Der Begriff „Safer Space“ zeigt an, dass wir einen diskriminierungsarmen Raum kreieren wollen. In diesem Raum sollen sich die Menschen wohl und sicher fühlen. Einen solchen Raum zu schaffen ist ein stetiger Lernprozess, der nie abgeschlossen sein wird und für den wir alle verantwortlich sind.

„Safer Space“ statt „safe Space“:

„Safe Space“ suggeriert, dass der Raum 100% sicher ist. Dies kann trotz Vorkehrungen nicht garantiert werden. Menschen können in diesem Raum auch getriggert oder retraumatisiert werden.